Lavendel richtig schneiden: Anleitung für reiche Blüten
Lavendel ist eine der beliebtesten Pflanzen in heimischen Gärten. Mit seinem intensiven Duft, den violett leuchtenden Blüten und der mediterranen Ausstrahlung bringt er Urlaubsstimmung direkt nach Hause. Damit Lavendel aber nicht verholzt, seine Form behält und jedes Jahr zuverlässig blüht, ist der richtige Schnitt entscheidend. Wer weiß, wann und wie Lavendel geschnitten werden muss, kann sich über eine dichte, buschige Pflanze mit reicher Blüte freuen.
Warum der richtige Schnitt so wichtig ist
Lavendel wächst von Natur aus sehr schnell und bildet ohne regelmäßigen Rückschnitt im Laufe der Jahre verholzte, kahle Triebe. Diese treiben kaum noch neu aus und lassen die Pflanze unansehnlich wirken. Ein gezielter Schnitt sorgt dafür, dass der Lavendel jung, kompakt und blühfreudig bleibt. Außerdem regt das Schneiden die Bildung neuer Blüten an – und verlängert damit die Blütezeit deutlich.
Der beste Zeitpunkt zum Schneiden
Beim Lavendelschnitt kommt es vor allem auf den richtigen Zeitpunkt an. In der Regel wird Lavendel zweimal im Jahr geschnitten – im Frühling und nach der Blüte. Im Frühjahrsschnitt, also zwischen März und April, wird der Lavendel kräftig zurückgeschnitten. Dabei werden etwa zwei Drittel der Pflanze entfernt, allerdings ohne ins alte, verholzte Holz zu schneiden. Dieser Rückschnitt sorgt für frischen Austrieb und eine schöne, kompakte Form. Nach der Hauptblüte, also im Juli oder August, folgt der Sommerschnitt. Dabei entfernt man die verblühten Blütenstände und kürzt die Triebe leicht ein – etwa um ein Drittel. Das verhindert, dass die Pflanze zu viel Energie in die Samenbildung steckt, und regt eine zweite, kleinere Blüte im Spätsommer an.
So schneidest du Lavendel richtig
Ein scharfer, sauberer Rückschnitt ist das A und O. Stumpfe oder schmutzige Werkzeuge können die empfindlichen Triebe verletzen. Schneide den Lavendel immer oberhalb der verholzten Bereiche – dort, wo die Triebe noch grün sind. Am besten arbeitest du mit einer scharfen Gartenschere und achtest auf eine gleichmäßige, halbrunde Form. Diese Nachbildung der natürlichen Wuchsform verhindert, dass sich Wasser in der Mitte der Pflanze sammelt, und beugt Fäulnis vor. Wenn du mehrere Lavendelpflanzen in einer Reihe hast, kannst du sie mit einer Hecke vergleichen – der gleichmäßige Rückschnitt sorgt für ein harmonisches Gesamtbild.
Junge und alte Lavendelpflanzen unterschiedlich behandeln
Bei jungen Pflanzen ist der Schnitt besonders wichtig, um die Basis für einen dichten Wuchs zu schaffen. In den ersten beiden Jahren darfst du den Lavendel ruhig kräftig einkürzen, damit er sich gut verzweigt. Ältere Pflanzen, die bereits stark verholzt sind, lassen sich nur schwer wieder in Form bringen. Hier hilft ein vorsichtiger Rückschnitt knapp oberhalb der verholzten Stellen, eventuell in mehreren Etappen über zwei Jahre verteilt. So kann sich die Pflanze langsam regenerieren, ohne zu stark geschwächt zu werden.
Fehler beim Lavendelschnitt vermeiden
Ein häufiger Fehler ist es, Lavendel zu spät im Jahr zu schneiden. Im Herbst treiben die Pflanzen nach einem Rückschnitt oft noch einmal aus – diese jungen Triebe erfrieren dann im Winter. Auch ein Schnitt ins alte Holz ist riskant, da Lavendel dort meist keine neuen Knospen mehr bildet. Ebenso wichtig ist es, verblühte Blüten rechtzeitig zu entfernen. So bleibt die Pflanze vital und bildet kontinuierlich neue Blütenstände. Wer regelmäßig schneidet, kann die Lebensdauer seines Lavendels um viele Jahre verlängern.
Fazit: Regelmäßiger Schnitt für dichte Pflanzen und lange Blüte
Lavendel ist pflegeleicht – wenn man weiß, wann und wie man ihn schneidet. Ein kräftiger Frühjahrsschnitt sorgt für kompaktes Wachstum, während der Sommerschnitt eine zweite Blüte fördert. Wer abgestorbene oder zu lange Triebe rechtzeitig entfernt, hält seinen Lavendel gesund und formschön. So wird die duftende Mittelmeerpflanze Jahr für Jahr zum Blickfang im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon.


